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Montag, 15. Januar 2018

Gott ist tief

Der Geist erforscht auch die Tiefen der Gottheit.
(1. Korinther 2, 10)

Gott ist tief
Tiefer als der tiefste See
Tiefer als das Meer

Gott ist tief
So tief, dass ein Leben
dass viele Leben
nicht ausreichen, ihn ganz zu erforschen

Gott ist tief
So tief, dass er vielen unzugänglich erscheint
gefährlich
erdrückend
schwarz
und unverständlich

Gott ist tief
Es gab Zeiten
da hat kein Auge in diese Tiefen geblickt
etwas davon erkannt
kein Ohr darin mehr hören können
als Rauschen
In kein Herz ist gekommen
was Wundervolles in den Tiefen verborgen liegt

Gott ist tief
Wer einmal schnorcheln war
an einem See
oder am Meer
der weiß: Schon wer nur die Oberfläche durchstößt
und einen Blick in die Tiefe wagt
gerät ins Staunen
Der Blick wird klar
wenn du das Gesicht mit der Brille ins Wasser tauchst
Und du siehst Pflanzen, grün und rot und braun
und Fische, blau und gelb
und Krebse
Vielfalt, Wunder, die du nicht siehst,
wenn du in der Höhe bleibst, die Nase hoch erhoben
Sei kein Hans-guck-in-die Luft
Er geht unter am Ende
Sei ein Hans-schau-in-die-Tiefe
Dann tauchst du auf, neugeboren

Gott ist tief
Und seine Tiefe birgt ein Geheimnis
Er hat es offenbart
durch den Geist
der aus der Tiefe kommt
der aus der Taufe kommt
und Licht in die Tiefe bringt
und alles Wunderbare erhellt
Gottes Herrlichkeit, die er bestimmt hat
für die, die ihn lieben

Gott ist tief
In seinem Namen
eingetaucht
untergetaucht
aufgetaucht
Die Unterwasserwelt Gottes
Die Untertaufwasserwelt
ist uns eröffnet ein für allemal
Nicht schwarz
sondern bunt
und vielfältig
Vielfalt des Lebens in aller Gestalt
im Element, aus dem das Leben hervorgeht
Wasser des Lebens

Gott ist tief
schon ganz am Anfang
Finsternis lag auf der Tiefe
und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.
Und Gott sprach: Es werde Licht!
Und es ward Licht.
Am Anfang der Welt
Am Anfang des Lebens

Aus der Tiefe leben
Aus der Taufe leben
Und der Geist führt dich in die Tiefen Gottes
und offenbart dir ihr Geheimnis:
Die Herrlichkeit.

Mittwoch, 3. Januar 2018

Drei Menschen folgen dem Licht

Drei Menschen folgen dem Licht
dem besonders hell erstrahlenden
das vorher nicht da war
am Himmel

Drei Menschen folgen dem Licht
und dass sie ihm folgen
macht sie zu Sterndeutern
Sie nehmen den Stern nicht einfach hin
wie alle anderen
wie selbstverständlich
Sie deuten ihn so
dass er wert ist ihm zu folgen

Drei Menschen folgen dem Licht
das sie nachdenken lässt
über die Welt
und was darin hell und dunkel ist
über ihr Leben
und Licht und Finsternis darin

Drei Menschen folgen dem Licht
und dass sie ihm folgen
macht sie zu Weisen
Sie nehmen das Dunkel nicht einfach hin
wie alle anderen
wie selbstverständlich
Sie wissen
Licht lässt sich ausbreiten weitergeben
in die Finsternis bringen
Und sie machen sich auf zur Quelle

Drei Menschen folgen dem Licht
das sie aufbrechen lässt
aus dem Gewohnten
aus der Komfortzone
das sie größer werden lässt
über sich selbst hinauswachsen
und weite Wege gehen

Drei Menschen folgen dem Licht
und dass sie ihm folgen
macht sie zu Königen
Sie nehmen was sie sind wo sie sind
nicht einfach hin
wie alle anderen
wie selbstverständlich
Sie finden den König der Welt
in einem kleinen Kind

Drei Menschen kehren zurück
Das Licht, dem sie folgten
haben sie mitgebracht
Es glänzt
auf ihren Gesichtern
in ihren Herzen
in ihren Gedanken
Ein viel größeres Geschenk
als die Geschenke
die sie selber brachten

Drei Menschen folgten dem Licht
und dass sie ihm folgten
machte sie
zu Sterndeutern und Weisen und Königen
Ebenbilder Gottes
Erleuchtet Umglänzt Geliebt
Allein aus Gnade